Regine Seifert
Ne Rupprich seine Fraa
Regine Seifert
Ne Rupprich seine Fraa
Zen Heilign Obnd üm sechse rüm,
do klingelts an dr Tür.
Ich denk bei mir, du liebe Zeit,
waar will dä do ze mir?
Mei Grußkuseng vom niedern Dorf
guckt mich ganz ängstlich a:
„Du“, maant ar, „fall mir fei net üm,
mit brauchn en Weihnachtsma.“
„Mei Arbkolleg, dar`n machen wollt,
is ausgerutscht vorm Haus.
Ar hot seit heit es Baa in Gips
dar ka net, s ward nischt draus.“
„Naja“, sog ich,“dos kimmt schu vür,
dass suwos mol geschieht.
Doch ich wass aah su aafach net,
waar do derzu agieht.“
„Mir hobn gedacht“, su maant ar forsch,
„du springst fürn Gottfried ei.
Für dich is dos doch kaa Problem,
`s ward net su schwierig sei.
Dr. klaane Gung, dar wart doch drauf,
dar zappelt schu dorüm.
Komm, mach dan Rupprich, zier dich net.
Halb achte kimmst de nümm.“
Schu war ar fort, de Tür klappt zu.
Mit hatt` s de Sproch verschlogn.
En Rupprich machen, liebe Zeit,
dos schlägt mir ofn Mogn.
Dr rute Mantel liegt im Schrank.
E weißer Bart muss ra.
Aus Vlies hob ich enn zamgericht,
dan band ich mir nort na.
Dr klaane Gung guckt mich bluß a,
ar sogt sei Varschel auf,
ar sang aah noch e Weihnachtslied,
dann stand ar galing auf.
„Frau Rupprich“. Sogt ar do ze mir,
wu haste dä dein Ma?
Du bist wuhl als Vertrating do,
weil dar net komme ka?
Un du hasts wirklich gut gemacht.
Su giehts bei uns aah zu.
De Mutti übernimmt de Arb,
dr Papa braucht sei Ruh.
Un nächstes Gahr, schreib dirs glei auf,
Frau Rupprich, merk dirs vür.
Do kimmste wieder bei mir rei,
kloppst dreimol an de Tür.“
Ich hätts fei wirklich net gedacht.
Frau Rupprich sei macht Spaß.
Im nächsten Gahr zum Heilign Obnd
Do gab ich noch mol Gas.