Durchs Schlüsselloch geschaut bei Erzgebirgsautor: Thomas Häntsch
Ich würde mich als den am weitesten entfernt lebendenden Erzgebirgsautoren bezeichnen, ohne das exakt nachgeprüft zu haben. Wer das toppt, kann sich gern melden.
Ich bin in Rothenthal an der Natzschung geboren und lebe heute am Niederrhein.
Ich lebe also immer an einem der GROSSEN deutschen Flüsse…
Ich lass` das jetzt mal so stehen. Bei einer Lesung hatte ich damit schon beim Vorstellen die ersten Lacher.
Ich war immer schon ein Landei, was den Wohnort betrifft. Seit 30 Jahren lebe ich nun in Wemb.
Es gibt hier viel Gegend, einen kleinen Laden und eine Windmühle – Holland ist gleich um die Ecke.
Das ruhige Landleben hat natürlich den Nachteil, dass man zur Arbeit meist etwas weiter fahren muss. Bei sind es 70 km hin und zurück, aber Dank Autobahn in der Nähe geht das relativ zügig.
Ich bin nun seit fast 30 Jahren als Schichtleiter in einem Kraftwerk tätig, das einen Chemiepark u.a. mit Strom, Dampf, Reinstwasser versorgt.
Als Erzgebirgsautor ist man ja eher als ein Schreibender bekannt.
Aber noch bevor ich zu schreiben begann - auch noch lange vor dem Studium - habe ich Musik gemacht.
Es fing in einer Singegruppe an, die auf Schloss Purschenstein probierte. Von da aus ging es zur Erzgebirgsgruppe Schwartenberg, mit der ich einige Jahre sehr viel unterwegs war und das auch übers Erzgebirge hinaus.
Mir war`n praktisch nüber, nunner, naus, nüm, nauf un nei.
Hier zwei Fotos aus dieser Zeit.
Es gab dann eine längere Pause mit der Musik, doch seit einigen Jahren betreibe ich es zumindest für mich privat wieder mit Leidenschaft. Im Musikzimmer im Haus steht alles bereit, was man so braucht. Musizieren ist für Entspannung, auch wenn manche Übung nervt.
Bei einer Lesung in der Baldauf Villa 2019 fiel der Musiker aus. Ersatz war nicht zu bekommen. Und da bin ich das erste Mal seit vielen Jahren wieder als Musikant mit Gitarre und Mundharmonika in die Öffentlichkeit gegangen.
Zur Erzgebirgischen Liedertour 2020 war ich dann mit Isabell Ulbricht dabei.
Die Fotografie spielt bei mir auch eine wichtige Rolle und ergänzt sich mit dem Schreiben. Bilder von Demos für einen Pressedienst, gestaltete Bildtafeln für dokumentarische Ausstellungen, Illustrationen für eigene und andere Bücher und vieles mehr liegen im Archiv mit ca. 55.000 Aufnahmen und Bearbeitungen.
Im Einsatz
Ausstellung 30 Jahre friedliche Revolution im Erzgebirge
Freie Presse zur Ausstellung Bild trifft Aphorismus
Neue Ideen kommen zu allen Zeiten und sehr oft bei sportlicher Betätigung. Seit ca. 25 Jahren jogge ich durch die Landschaft, früher hab ich auch gern mal ein Halbmarathon absolviert. Zwei bis drei Mal die Woche geht es raus, ins Fitnessstudio oder aufs Laufband zu Hause. Manchmal habe ich ein kleines Diktiergerät dabei, weil mir dann irgendetwas einfällt. Gerade bei Ideen für Aphorismen ist es wichtig, es gleich zu notieren.
Und etwas weniger schnell dafür länger – ich gehe sehr gern wandern, wenn es die Zeit erlaubt. Ich gehe meistens alleine, weil ich mein eigenes Tempo halten will und zweitens allein sein möchte.
Am Liebsten wandere ich auf La Palma, dort bin ich mehrfach gewesen und sicher nicht das letzte Mal dort. Aber auch im Allgäu und natürlich im Erzgebirge war ich unterwegs.